Von Christa Jonas und Michael Dick | Ein Wochenende über den Tellerrand geschaut: D.A. begegnet Amerta Bewegung.
Wie ist es gewesen, als der D.A. sich mit Amerta Bewegung für ein Wochenende getroffen hat? Was war bereichernd? Was war vielleicht auch schwierig und herausfordernd?
Die Voraussetzungen für die Begegnung der beiden Ansätze war insofern sehr gut, als dass 7 Teilnehmende von Amerta Movement (A.M.) kamen und 8 Teilnehmende aus dem Diamond Approach (D.A.)
Wir hatten uns entschlossen am ersten Tag des Wochenendes die beiden Ansätze in Ihrer „Reinform“ vorzustellen, so dass beide Teilnehmergruppen zunächst etwas haben, wo sie sich zu Hause fühlen bzw. den jeweils anderen Ansatz kennenlernen konnten. Gleichzeitig konnten dadurch, auch für uns als Gruppenleiter*innen, die Unterschiede deutlich werden und durften da sein. Es war schön war zu sehen, dass beide Gruppenteile bereit waren sich auf diesen Prozess einzulassen.
Am zweiten Workshop-Tag wurden dann Bewegung und Erforschung von uns zusammengeführt und konnten ihre Synergien entwickeln.

Der erste Tag war für alle Teilnehmende auf unterschiedliche Weise herausfordernd. Für die Menschen, die daran gewöhnt waren in der freien Bewegung von Amerta Bewegung Körper, Gefühl und Geist einfach folgen zu dürfen, war die Praxis der Selbsterforschung mit einem oder zwei Zeug*innen eher ungewohnt und Einzelne fühlten sich dadurch wohl zunächst auch etwas in Ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt.
Auf der anderen Seite hatten die Teilnehmenden aus dem D.A. Kontext ihre persönlichen Themen gleich zur Hand oder waren jedenfalls damit vertraut auf Persönliches zu schauen, was sie zu diesem Wochenende mitgebracht hatten. Für sie war es dagegen eher ungewohnt und für Einzelne auch schwierig, sich den freien Bewegungsimpulsen des Körpers anzuvertrauen oder noch mehr, darin sichtbar zu werden für andere.
Alle Teilnehmenden haben ihre „Päckchen“ und Themen mitgebracht. Denjenigen aus dem D.A. waren diese eher bewusst und deren Erforschung ja auch eher Wunsch und Anlass für eine Teilnahme an dem Wochenende. Die Amerta Bewegten neigten eher dazu sich der BeWegung anzuvertrauen darauf vertrauend, dass sich dadurch in Ihrer Bewegung etwas freisetzt.
Der erste Tag begann mit der Einladung zu freier und „wilder“ Bewegung, also den physischen Impulsen zur nonverbaler Kommunikation zu folgen und die für einige auch in die Interaktion mit anderen Teilnehmenden führte. Die den Tag abschließende Diamond Body Practice überführte dies in eine Klarheit vertikaler Ausrichtung und tansparenter Präsenz. Dadurch fühlte sich der Tag rund an und die zutage getretenen Unterschiede waren für fast ausnahmslos alle Teilnehmenden dadurch versöhnt.
Der zweite Tag begann nun an einem anderen Punkt. Es wurden nicht mehr die Unterschiede betont, sondern das Verbindende und auch das einander Ergänzende und Bereichernde durfte sich zeigen.
Eine angeleitete Meditation aus dem Kontext von Amerta Movement konnte gleich zu Beginn des Tages schon bei den Allermeisten zu einer tieferen Entspannung führen, die das weitere Einlassen begünstigte. Aus der Entspannung wurde in eine Übung von ‚total movement‘ überführt, die das Gewahrsein und die Präsenz verfeinerte. Wo ‚ruckelte’ es noch in der Bewegung und wo fühlte sich die Bewegung mehr wie eine Einheit an? In der nächsten Übung durfte dann in freier Bewegung untersucht werden, wie es ist sich der Gravitation anzuvertrauen oder solchen (inneren) Kräften und Impulsen zu folgen, die der Schwerkraft nicht unterliegen. So entstand ein harmonischer Wechsel der Erforschung auf unterschiedlichen Wegen und mit unterschiedlichen Werkzeugen in Präsenz und gegenseitiger Offenheit. Die Möglichkeit der tieferen Einlassung auf unmittelbares Erleben am zweiten Tag erzeugte auch das Gefühl von mehr Halt und Schutz, und mehr Sicherheit für Begegnung und Interaktion in freier Bewegung.
An beiden Tagen, so auch ganz am Ende, gab es jeweils eine Abschlussrunde, in der auch Einzelarbeit aus beiden Ansätzen heraus eingeführt wurde. Hier haben sich wieder sowohl Unterschiede, wie auch bereichernde Elemente der beiden Tage noch einmal deutlich gezeigt.
Das über den Tellerrand schauen hat Freude gemacht und war eine bereichernde Erfahrung, die wir gerne fortsetzen werden.
Michael Dick
Christa Jonas
